EVP (Employer Value Proposition): Definition und Bedeutung

Was ist eine Employer Value Proposition (EVP)? 

Die Employer Value Proposition (EVP) ist die Summe der Angebote, Werte und Assoziationen, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden im Gegenzug für ihre Leistungen bieten. Sie umfasst alle Aspekte, die das Mitarbeitererlebnis definieren – von der Unternehmenskultur und den Entwicklungsmöglichkeiten bis hin zu Vergütung und Work-Life-Balance. Die EVP ist ein zentraler Treiber für die Wahrnehmung Ihrer Arbeitgebermarke. 

Warum ist eine EVP wichtig? 

Eine EVP ist das Fundament Ihrer Employer-Branding-Strategie und beeinflusst direkt zentrale Bereiche wie: 

• Bindung von Mitarbeitenden: Eine überzeugende EVP senkt die Fluktuation, indem es eine positive Arbeitsumgebung schafft, in der Mitarbeitende bleiben möchten. 

• Gewinnung von Talenten: Unternehmen mit einer klaren und attraktiven EVP haben einen Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung von Top-Talenten. 

• Engagement der Mitarbeitenden: Mitarbeitende, die sich mit der EVP ihres Unternehmens identifizieren, sind engagierter und produktiver. 

• Leistung und Profitabilität: Unternehmen mit einer starken EVP verzeichnen häufig bessere Geschäftsergebnisse, da die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung direkt zur Unternehmensleistung beitragen. 

Ihre EVP muss aktuelle Markttrends, die Unternehmenskultur und strategische Geschäftsziele widerspiegeln. Ohne eine überzeugende EVP könnten Ihre Bemühungen im Employer Branding und Recruiting ihr volles Potenzial nicht entfalten. 

Wie die Employer Value Proposition (EVP) zum Geschäftserfolg beiträgt 

Eine Employer Value Proposition (EVP) dient nicht nur dazu, Mitarbeitende anzuziehen und zu binden – sie ist eine strategische Ressource, die das gesamte Unternehmen stärkt: 

• Reduzierung der Fluktuation und Kosteneinsparung: Unternehmen mit einem überzeugenden EVP verzeichnen eine 69 % geringere Mitarbeiterfluktuation. Dies senkt Rekrutierungskosten und sorgt für Kontinuität – ein entscheidender Faktor für den Geschäftserfolg. 

• Positives Arbeitgeberimage: Eine starke EVP positioniert Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber und stärkt Ihre Reputation gegenüber Talenten, Kunden, Investoren und weiteren Stakeholdern. 

• Höheres Engagement und Produktivität: Engagierte Mitarbeitende sind 21 % produktiver, was sich direkt auf Innovation, Kundenzufriedenheit und Profitabilität auswirkt. 

• Wettbewerbsvorteil im Markt: In stark umkämpften Branchen wie Technologie oder Finanzwesen ermöglicht eine authentische EVP die Differenzierung von Mitbewerbern und hilft, Top-Talente langfristig zu halten. 

Eine strategisch verankerte EVP kann ein entscheidender Wachstumstreiber für Ihr Unternehmen sein. 

Employee Value Proposition vs. Employer Value Proposition: Der Unterschied 

Obwohl die Begriffe Employee Value Proposition und Employer Value Proposition ähnlich klingen, haben sie unterschiedliche Bedeutungen und Zielsetzungen. Sie betreffen verschiedene Aspekte der Mitarbeitererfahrung und sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. 

Employee Value Proposition 

Die Employee Value Proposition beschreibt das spezifische Angebot an Vorteilen, Erfahrungen und Leistungen, das ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden im Austausch für deren Fähigkeiten, Engagement und Beiträge bietet. Sie konzentriert sich darauf, welchen Mehrwert Mitarbeitende durch ihre Arbeit im Unternehmen erhalten – von Vergütung und Entwicklungsmöglichkeiten bis hin zu Unternehmenskultur, Werten und Work-Life-Balance. Sie beantwortet die Frage: „Was haben die Mitarbeitenden davon?“ und richtet sich in erster Linie an bestehende Mitarbeitende, um deren Zufriedenheit und langfristige Bindung an das Unternehmen zu fördern. 

Employer Value Proposition 

Die Employer Value Proposition (EVP) hingegen beschreibt die allgemeine Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber und ist stärker auf den externen Arbeitsmarkt ausgerichtet. Sie umfasst das Unternehmensimage, die Reputation und das Versprechen an potenzielle Talente. Während die Employer Value Proposition Elemente der Employee Value Proposition beinhaltet, geht es letztlich darum, das Unternehmen als bevorzugten Arbeitgeber in einem wettbewerbsintensiven Talentmarkt zu positionieren. 

Wie beide miteinander verbunden sind 

Die Employee Value Proposition ist ein zentraler Bestandteil der Employer Value Proposition. Während die Employee Value Proposition die tatsächlichen Erlebnisse und Vorteile für bestehende Mitarbeitende beschreibt, definiert die Employer Value Proposition, wie sich das Unternehmen nach außen hin als Arbeitgeber präsentiert. 

Kurz gesagt: 

➡ Employee Value Proposition = Was das Unternehmen seinen Mitarbeitenden intern bietet. 
➡ Employer Value Proposition = Wie sich das Unternehmen als Arbeitgeber nach außen präsentiert. 

Ein starkes Employer Branding basiert auf einer authentischen Employee Value Proposition, die sich in der Kommunikation der Employer Value Proposition widerspiegelt. Wenn beide klar definiert und gut aufeinander abgestimmt sind, verstärken sie sich gegenseitig und schaffen eine konsistente, glaubwürdige Arbeitgebermarke, die sowohl bestehende Mitarbeitende als auch potenzielle Talente anspricht. 

Die wichtigsten Bestandteile einer effektiven EVP 

Damit eine Employer Value Proposition (EVP) erfolgreich ist, muss sie verschiedene Aspekte abdecken, die für Mitarbeitende von Bedeutung sind: 

• Unternehmenskultur: Eine unterstützende und integrative Kultur, in der sich Mitarbeitende zugehörig fühlen. 

• Karriereentwicklung: Aufstiegsmöglichkeiten, kontinuierliche Weiterbildung und Mentoring-Programme für ambitionierte Talente. 

• Diversity, Equity & Inclusion (DEI): Ein klares Engagement für Vielfalt und Chancengleichheit, um ein positives und dynamisches Arbeitsumfeld zu schaffen. 

• Work-Life-Balance: Flexible Arbeitszeiten, Remote-Work-Optionen und Programme für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. 

• Vergütung und Benefits: Wettbewerbsfähige Gehälter, Gesundheitsleistungen und Zusatzleistungen wie bezahlte Urlaubstage. 

• Persönliche Entwicklung: Unternehmen, die langfristiges Wachstum und den Erwerb neuer Fähigkeiten fördern, sind besonders attraktiv für Talente. 

Indem diese zentralen Komponenten in Ihre Employer Value Proposition integriert werden, entsteht ein Werteversprechen, das sowohl bestehende als auch potenzielle Mitarbeitende anspricht. Eine starke und gut durchdachte EVP trägt dazu bei, die richtigen Talente anzuziehen, sie zu binden und eine leistungsstarke Unternehmenskultur zu schaffen. 

EVP und Employer Branding: Was ist der Unterschied? 

Es ist leicht, EVP (Employer Value Proposition) mit Employer Branding zu verwechseln, doch es gibt wesentliche Unterschiede: 

• Employer Brand bezeichnet die Wahrnehmung Ihres Unternehmens als Arbeitgeber – diese kann positiv, neutral oder negativ sein. 

• Employer Value Proposition (EVP) definiert, wie Ihr Unternehmen als Arbeitgeber wahrgenommen werden möchte. Sie umfasst die einzigartigen Vorteile, die Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitsplatz auszeichnen. 

• Employer Branding beschreibt die Maßnahmen und Prozesse, mit denen die EVP kommuniziert und die Arbeitgebermarke aktiv gestaltet wird. 

• Employer Brand Management umfasst alle strategischen Aktivitäten, um die Markenbotschaft konsistent über alle Berührungspunkte hinweg zu vermitteln. 

Indem Sie diese Unterschiede klar definieren, können Sie Ihre Employer Brand besser mit Ihrer EVP in Einklang bringen. 

Wie entwickelt man eine wirkungsvolle EVP? 

Die Erstellung einer starken Employer Value Proposition (EVP) erfordert ein tiefes Verständnis sowohl interner als auch externer Perspektiven. Hier ist ein schrittweiser Ansatz: 

1. Analyse der aktuellen Angebote: Führen Sie Mitarbeiterbefragungen, Fokusgruppen und Interviews durch, um herauszufinden, welche Werte und Vorteile Ihre Mitarbeitenden am meisten schätzen. 

1. Benchmarking mit Wettbewerbern: Analysieren Sie die EVP-Strategien Ihrer Mitbewerber und identifizieren Sie mögliche Lücken in Ihrem eigenen Angebot. 

1. Abgleich mit der Unternehmensstrategie: Ihre EVP sollte die langfristigen Ziele und strategischen Prioritäten Ihres Unternehmens widerspiegeln. 

1. Definition der EVP-Säulen: Diese sollten glaubwürdig, relevant, einzigartig und inspirierend sein. 

1. Testen und Validieren: Bevor Sie Ihre EVP offiziell einführen, sollten Sie es mit wichtigen Stakeholder-Gruppen testen, um sicherzustellen, dass es wirkungsvoll und überzeugend ist. 

Wenn Sie sich auf diese Aspekte konzentrieren, wird Ihre EVP authentisch und effektiv dabei helfen, die richtigen Talente anzuziehen. 

Die EVP mit den strategischen Unternehmenszielen verknüpfen 

Um die Vorteile einer Employer Value Proposition vollständig auszuschöpfen, muss sie eng mit den strategischen Zielen Ihres Unternehmens abgestimmt sein. So gelingt das: 

• Geschäftsziele zuerst definieren: Identifizieren Sie die langfristigen Unternehmensziele, etwa Marktexpansion, Innovation oder Kundenzufriedenheit. Ihre EVP sollte diese Prioritäten widerspiegeln und unterstützen. 

• Führungskräfte einbinden: Holen Sie sich die Unterstützung des Managements, um sicherzustellen, dass die EVP mit den Unternehmenswerten übereinstimmt und in der gesamten Organisation akzeptiert wird. 

• EVP-Säulen an Geschäftsbedürfnisse anpassen: 

• Wenn Innovation im Fokus steht: Betonen Sie Karriereentwicklung und Zusammenarbeit. 

• Wenn Mitarbeiterbindung entscheidend ist: Setzen Sie auf wettbewerbsfähige Benefits und eine unterstützende Unternehmenskultur. 

• EVP in die Markenkommunikation integrieren: Stellen Sie sicher, dass Ihre EVP in allen Kommunikationskanälen sichtbar ist – in Stellenanzeigen, auf Social Media und in Marketingkampagnen. Dies schafft Konsistenz und stärkt Ihre Unternehmensbotschaft. 

• Messen und optimieren: Verfolgen Sie den Erfolg Ihrer EVP mit Kennzahlen wie Mitarbeiterbindung, Engagement-Scores und Bewertungen auf Plattformen wie Glassdoor. 

Evaluierung und Messung der EVP-Wirksamkeit 

Die kontinuierliche Bewertung der Employer Value Proposition (EVP) ist entscheidend, um ihre Relevanz im Laufe der Zeit sicherzustellen. Hier sind einige zentrale Kennzahlen zur Erfolgsmessung: 

• Mitarbeiterzufriedenheitswerte: Regelmäßige Umfragen unter Mitarbeitenden helfen dabei zu bewerten, wie gut die EVP ankommt. 

• Mitarbeiterbindungsrate: Sinkende Fluktuationsraten sind ein Zeichen für eine starke EVP. 

• Engagement-Umfragen: Durch die Messung des Mitarbeiterengagements lässt sich feststellen, ob die EVP motivierend wirkt und die Produktivität steigert. 

• Social-Media-Bewertungen und Glassdoor-Ratings: Externe Rückmeldungen geben Aufschluss darüber, wie Ihre Employer Brand in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. 

Regelmäßige Überprüfungen und datenbasierte Analysen stellen sicher, dass Ihre EVP weiterhin den Erwartungen Ihrer Belegschaft entspricht. 

Trends und die Zukunft der EVP 

Da sich die Anforderungen an Arbeitsplätze kontinuierlich weiterentwickeln, muss auch die EVP angepasst werden. Hier sind einige aktuelle Trends, die die Zukunft der Employer Value Proposition beeinflussen: 

• Personalisierung: Mitarbeitende erwarten zunehmend maßgeschneiderte Erlebnisse, die ihre individuellen Bedürfnisse und Präferenzen berücksichtigen. 

• Technologie und Remote Work: Die zunehmende Digitalisierung und flexible Arbeitsmodelle verändern die Art und Weise, wie Unternehmen mit Mitarbeitenden interagieren. 

• Mentale Gesundheit und Wohlbefinden: Programme zur Unterstützung der psychischen Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens werden für Arbeitnehmende immer wichtiger. 

• Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung: Unternehmen, die sich für gesellschaftliche und ökologische Themen engagieren, sind für moderne Talente besonders attraktiv. 

Diese Entwicklungen im Blick zu behalten, stellt sicher, dass Ihre EVP langfristig relevant und ansprechend bleibt. 

Beispiele für starke EVPs 

Hier sind einige Unternehmen, die erfolgreich eine überzeugende Employer Value Proposition kommunizieren: 

• Salesforce: Salesforce setzt auf Unternehmenskultur und soziale Verantwortung und bietet exzellente Benefits sowie Entwicklungsmöglichkeiten. 

• Google: Das Unternehmen punktet mit attraktiven Vergütungen, flexiblen Arbeitsumgebungen und weitreichenden Karrieremöglichkeiten. 

• Patagonia: Patagonia stellt Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt seiner EVP und spricht besonders Mitarbeitende an, die sich für Umweltschutz engagieren. 

Jedes dieser Unternehmen hat eine EVP geschaffen, das sowohl bei aktuellen als auch bei potenziellen Mitarbeitenden auf große Resonanz stößt. 

EVP-Kommunikationsstrategien 

Damit Ihre EVP seine volle Wirkung entfalten kann, muss es konsequent über alle internen und externen Kanäle kommuniziert werden: 

• Interne Kommunikation: Nutzen Sie Mitarbeitenden-Testimonials, Umfragen und Feedback-Sessions, um Ihre EVP innerhalb der Belegschaft zu verankern. 

• Externe Kommunikation: Präsentieren Sie Ihre EVP auf Stellenanzeigen, der Unternehmenswebsite und Social-Media-Plattformen, um neue Talente anzusprechen. 

• Mitarbeitende als Markenbotschafter:innen: Ermutigen Sie Mitarbeitende dazu, ihre Erfahrungen auf Social Media zu teilen und Bewertungen zu hinterlassen – sie sind die besten Fürsprecher Ihrer Employer Brand. 

Durch eine effektive Kommunikationsstrategie stellen Sie sicher, dass Ihre EVP die richtigen Zielgruppen erreicht und überzeugt. 

Nutzen Sie die Kraft einer datengestützten EVP 

Eine wirkungsvolle Employer Value Proposition (EVP) ist mehr als nur eine Aussage – es bildet die strategische Grundlage dafür, wie Ihr Unternehmen von Top-Talenten wahrgenommen wird. Eine starke, datengestützte EVP hilft nicht nur dabei, die passenden Kandidaten zu gewinnen, sondern fördert auch ein engagiertes und motiviertes Team. 

Bei Universum unterstützen wir Unternehmen dabei, EVPs zu definieren und zu aktivieren, die sich nahtlos an ihre Werte und Geschäftsziele anpassen.